
Bei strahlendem Sonnenschein starten wir in den zweiten Tag der Tour. Annecy, die Partnerstadt von Bayreuth verlassen wir ungern. Es ist umrahmt von Bergmassiven eine äußerst lebendige Stadt mit sehr vielen Möglichkeiten von Aktivität.
Peter und Fabian suchen sich für diesen heißen Sommertag in den Savoyer Alpen die schwierigere Strecke auf der Westseite des Lac d’Annecy aus und sammeln auf diese Weise über 2000 hm und knapp 100 km. Für sie geht es über den Bergrücken des Semnoz, genauer hinauf zum Crêt de Chatillon.
Dirk und ich nehmen die andere Seite des Sees in Angriff und entscheiden sich für die „sanftere“ Route über den Col de la Forclaz und den Col de Tamié, was zusammen knapp 1200 hm macht. Dafür bleibt Zeit für Fotostopps und Crêpes
In Albertville, unser gemeinsames Ziel, steuern wir einen kleinen Gasthof an und entscheiden uns,was das Abendessen angeht, nicht für einen Restaurantbesuch sondern für ein Picknick hoch über der Stadt Albertville. Dazu suchen wir einen Supermarkt auf und kaufen uns die typischen regionalen Köstlichkeiten nebst Bier, das den berühmten Namen „Mont Blanc“ trägt. Die lauen Abendtemperaturen bescheren uns einen wunderschönen Abend im mittelalterlichen Stadtteil „Conflans“, das wir für unser Mahl extra noch ‘mal erklommen haben.
Zum Schluss noch ein Ausblick auf den nächsten Tag. Morgen geht’s richtig in die Berge. Es steht der Col de la Madeleine auf dem Programm, mit 2000 m Höhe. Die absolute Höhe ist nicht das Problem sondern die Steigung. 23 km bergauf mit ordentlichen Steigungen wird uns alles abverlangen, zumal es immer noch sehr heiß ist und morgen deutlich über 30 °C bekommen soll.
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*) Die Entdeckung: Die anstrengenden Anstiege hinauf zu den Paßhöhen werden immer wieder mal von Passagen durchbrochen, die „nur“ – sagen wir mal- 5% Steigung aufweisen. Das ist dann nach mühevoller Kletterarbeit schon fast eine Erholung, wenngleich wir zu Haus wohl über einen solchen Anstieg schon stöhnen würden. Ist eben alles relativ. So taufte Dirk diese Passagen „Wellness-Steigungen“, weil sie ja soooo erholsam sind … Manchmal hilft am Berg eben nur Humor!
Ganz selten treten diese „Wellness-Steigungen“ in Kombination mit Schatten auf – dann ist das einer Wiedergeburt am Berg gleichzusetzen … auch wenn noch viele hundert Höhenmeter vor einem sind …