
Mittwoch – ganz im Zeichen des berühmten Stilfserjoch
Dass wir in Schlanders übernachtet haben, hatte sportliche Gründe. Die Alternative wäre Prad am Stilfserjoch gewesen, von wo aus es direkt in den Anstieg zum Stilfserjoch geht.
Es ist allerdings ratsam und wichtig, vor dem Passanstieg ein paar Kilometer „Einrollen“ zu haben. Am heutigen Tag von Schlanders nach Prad waren das 17 km, dumm nur, dass da auch schon 200 Höhenmeter drin waren …
Wir waren sehr gespannt, was uns mit dem sagenumwobenen „Passo Stelvio“ mit seinen weltberühmten Serpentinen erwarten würde und vor allem wie schwer es werden würde.
Natürlich hatten wir uns vorher informiert und mussten Adjektive wie „schönster“, „längster“, „schwerster“ Paßanstieg lesen. Na ja.
Nach dem „Einrollern“ besuchen wir in Prad noch einen Supermarkt und decken uns mit Essen und vor allem Trinken ein. Es ist schon richtig heiß, die Sonne meint es gut! Jeder von uns mixt sich seine zwei Trinkflaschen in seiner eigenen Mineralkohlehydratundsonstwasgeheimmischung Noch eine Banane in die Packtasche und für den letzten Schuß eine kleine Cola.
Dann ist es soweit, wir starten in den Anstieg zum Stilfserjoch. Es sind 48 Kehren, doch die erste Kehre läßt lange auf sich warten. Dann kommt sie endlich. In der Folge stehen die Schilder mit 47, 46, … usw. bis irgendwann die Kehre Nr. 1 passiert wird, dann hat man es geschafft.
Der Stelvio ist ja nach dem Col d’Iseran der zweithöchste Paß Europas mit 2.760 m ü.M. Gestartet sind wir auf 720m, das macht am Ende …. 2000 Höhenmeter hinaufwärts.
Die Panoramen während der Auffahrt sind beeindruckend. Man schraubt sich ins Hochgebirge und ab der Gaststätte Franzenshöhe (auf ca 2.100m) kann man tatsächlich schon sein späteres Ziel sehen, die Paßhöhe. Was man aber auch sehen kann: Der Weg dahin mit den berühmten Serpentinen des Stilfserjochs!! Respekteinflößend!
Den Stelvio mit Reisegepäck geschafft zu haben, erfüllt uns schon mit Stolz, denn das war ordentlich Arbeit und Durchhaltevermögen.
Die Paßhöhe ist dann eine Mischung aus Gaststätten, Grillbuden und Basar und natürlich Treffpunkt vieler, vieler Radbegeisterter und Motorradfahrer … hmm
Wir verweilen und erholen uns an dem Berg, der schon so oft Ziel bzw. Durchfahrt beim Giro d’Italia war und nehmen dann die Abfahrt hinunter nach Bormio in Angriff.
Am Ende des Tages sind wir 2050 Höhenmeter gefahren und 64 km. Ein Erfahrung der besonderen Art war der erste Teil von Schlanders nach oben: 43 km bergauf mit den besagten 2000 Höhenmeter. Muss man nicht alle Tage machen – dachten wir!
Und hier noch mal das Beitragsbild von oben zum Großklicken: