Ein Tag ganz und gar nicht zum Vergessen

Gepostet von am Jun 10, 2016 in Allgemein, Featured, Genf - Nizza 2. Auflage 2016, Reiseberichte | Keine Kommentare

Ein Tag ganz und gar nicht zum Vergessen

[Donnerstag 9.6.]

Im Michelin Reiseführer ist der Galibierpaß mit 3 Sternen gekennzeichnet, was soviel heißt wie „da muss man hin“. Ganz subjektiv: Der Galibier ist mein absoluter Favorit von allen Pässen, die ich schon gesehen und mit dem Rad befahren habe!

Was allerdings Michelin nicht wissen kann, sind die persönlichen Erlebnisse, die man da erleben kann.

Bei unserer Reise nun ging die Emotionskurve von ganz unten nach ganz oben. Der Reihe nach.

 

Auffahrt zum Galibier bei Valloire

Unerwartet schönes Wetter beim Start in Valloire.

Zunächst sind wir bei Start ob des guten Wetters höchst zufrieden. Es liegen 15 km Anstieg mit ca. 1.100 m Höhendifferenz vor uns. Die Informationen, dass die Überquerung der Paßhöhe wegen Schnee nicht möglich ist, wird kurze Zeit später vom entsprechenden Hinweisschild bestätigt.

 

Galibierpass gesperrt

Rotes Schild beim Pass – die Mundwinkel gehen nach unten

Ok – akzeptiert. Wir fahren bei perfekter Luft und Weitsicht weiter Richtung Galibier, begleitet von Murmeltierpfiffen. Die Tierchen wärmen sich in der Morgensonne auf und sitzen hie und da nicht so weit von der Fahrbahn im Gelände.

Eines blieb von uns Radfahrern unbeeindruckt sitzen – das war meine Chance! Oft frage ich mich, warum schleppe ich eigentlich das schwere 250mm Objektiv die ganze Tour mit? Jetzt kommt es zum Einsatz und es reicht, um das „Marmotte“ gut einzufangen.

 

Richtig nett, die Tierchen: Sie pfeiffen uns hinterher ;-)

Richtig nett, die Tierchen: Sie pfeiffen uns hinterher ;-)

Nach enorm beeindruckenden Panoramen bei der Auffahrt erreichen wir die Paßhöhe. Schon vorher auf ca. 2.200 m Höhe fahren wir an immer höher werdenden Schneewänden vorbei. Das macht die Sperre glaubwürdiger. Und da sind sie, die unübersehbaren Sperrgitter am Abzweig zum Paß!

Die letzten 600m hoch zum Galibier sind offiziell gesperrt

Die letzten 600m hoch zum Galibier sind offiziell gesperrt

Wir beobachten den ein oder anderen Radler, der versucht, trotzdem hoch zu kommen. Schließlich macht sich Dirk zu Fuß auf den Weg, um die ersten Meter, wo Berichten zu Folge noch Schnee liegt, selbst in Augenschein zu nehmen. Dabei erfährt er, dass die folgenden 500 m bis hoch mit dem Rad wohl passierbar seien. Nach kurzer Beratung beschließen wir, es zu wagen …

 

Mit dem Reiserad über den Schnee, glücklicherweise nur 30m

Mit dem Reiserad über den Schnee, glücklicherweise nur 30m

Kurze Zeit später stehen wir oben am Col und sind überglücklich! Schöner Nebeneffekt der Sperre: Niemand da! Keine Motorräder, keine Autos – nur ein paar verwegene/verrückte Radfahrer ;-)
Und wieder die brillante Fernsicht mit tollen Wolkenspielen.

 

Blick nach Süden vom Galibierpaß

Blick nach Süden vom Galibierpaß

Der Rest ist der Tagesetappe ist noch lange und anstrengend, aber das ist nach dem Highlight Galibier fast nur noch Pflichterfüllung, obwohl der Weg zwischen Briancon und Guillestre durch das Durance-Tal weiterhin tolle Stecken und Blicke bereit hält.

Einsame Nebenstrassen zwischen Briancon und Guillestre

Einsame Nebenstrassen zwischen Briancon und Guillestre

Tage wie dieser …

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