[Mittwoch, 8.6.] Eine kurze und etwas weniger anstrengende Etappe am dritten Tag hat sich bewährt. Deshalb war auch heute eine vergleichbar kurze Strecke von 33 km zu bewältigen, aber doch 1175 Höhenmeter mit dem Col du Télégraphe.
Wir verlassen Saint-Jean-de-Maurienne, die Radsportstadt schlechthin. Rennrad, die Tour de France und Radsport in jeder Ausprägung sind in dem Ort überall present, an jeder Hausecke …
Ein riesiger “Comic” auf der Frontseite des Hotels – und das ist nur ein Teil davon!
Bis wir in den Anstieg zum Télégraphe fahren, kurbeln wir entlang der “Arc” das Mauriennetal hinauf, bewusst ganz langsam. Die Sonne hat uns immer noch lieb – wir sind froh, dass die vielen Wolken am Himmel am rechten Fleck sind.
Immer gut drauf und fit: Peter am Anstieg zum Col du Télégraphe.
Als wir den Pass erreichen, werden die Wolken dunkler und dichter. Den Café können wir noch im Freien trinken, dann kommen die ersten Regentropfen. Die kurze Abfahrt hinunter in den Skiort Valloire wird zur Regenfahrt – Gott sei Dank sind’s nur 5 km!
Bevor wir noch ein Stück hoch Richtung Col du Galibier strampeln, wo unser Hotel liegt, kehren wir in einem kleinen Restaurant ein, wo schon eine kleine Gruppe amerikanischer Rennradfahrer Heißgetränke schlüfte. Irgendwann schnappte ich Wortfetzen auf: ” the last 600 m are closed…” Mein erster, besorgter Gedanke stellte sich leider als richtig heraus.
Der Wirt und sein Koch erklären uns wenig später, dass der Col du Galibier verschneit und unpassierbar sei!! Das war ein kleiner Schock, hatten wir uns doch auf den schönsten der Passhöhen so gefreut und überall im Internet ist er als “offen” gekennzeichnet!?
Der restliche Tag ist geprägt davon, Wetterinformationen zu sammeln. Im Internet, von Einheimischen.
Ok, Fahrräder dürfen den Tunnel de Galibier, der wenig unterhalb der Passhöhe den Berg durchbricht, passieren, was sonst nicht der Fall ist – und der Tunnel ist offen!!!
Schlechte Nachricht: Es wird auf jeden Fall eine kühle Angelegenheit werden auf 2.600 m. Jetzt hoffen wir auf halbwegs passables Wetter. Die Prognosen sagen, dass es vormittag noch ganz gut aussieht. Also planen wir für den morgigen Donnerstag einen frühen Aufbruch und legen die Schlechtwetterkleidung oben hin …
Heftiger Schauer am Abend. Vom Hotelzimmer aus geht’s ja – aber für die Auffahrt zum Galibier hätten wir’s gerne anders …
Der Blick zum Himmel wir das erste sein nach dem Aufwachen!
Fortsetzung folgt …